Die CO₂-Bilanzierung ist eine sich ständig weiterentwickelnde Disziplin, die kontinuierliche Aktualisierungen von Methoden und Emissionsfaktoren erfordert. In diesem Artikel erfahren Sie, wie solche Aktualisierungen Ihre berechneten Emissionen beeinflussen können.
Lassen Sie uns zunächst daran erinnern, wie Emissionen grundsätzlich berechnet werden und was mit Ihren Daten passiert, sobald Sie diese auf unserer Plattform hochladen.
Determinanten der Genauigkeit von Emissionsergebnissen als Grundlage der Richtlinie zur Aktualisierung von Daten von Plan A
Für jede Emissionskategorie beginnt die Berechnung Ihrer Emissionen mit den Daten, die Ihnen zur Verfügung stehen. Dies kann beispielsweise die Anzahl der Mitarbeiter:innen pro Betriebsstätte oder Daten zu Ihren Dienstreisen sein. Wir bezeichnen diese Daten als „Aktivitätsdaten“.
Ihre Aktivitätsdaten bestimmen in der Regel die Berechnungsmethode(n), die Sie auf der Plattform auswählen können. Zum Beispiel könnte es darum gehen, auf welche der folgenden Weisen Sie Ihre emissionsbezogenen Dienstreisen berechnen möchten:
Addressen des Ausgangs- und Zielorts,
Strecke, oder
Anzahl der Kurz- und Langstreckenreisen
Die Genauigkeit der Emissionen, die wir für Sie berechnen, hängt direkt davon ab, welche dieser drei Methoden Sie wählen (💡 In diesem Beispiel ergibt die Angabe von Start- und Zieladressen ein viel genaueres Emissionsergebnis als die Anzahl der Flüge, da keine Annahme für eine durchschnittliche Flugdistanz getroffen werden muss).
Die nächsten beiden Schritte im oben dargestellten Prozessablauf zeigen die Schritte, die von Plan A durchgeführt werden und die Sie nicht direkt beeinflussen können. Sie wirken sich jedoch ebenso auf die Genauigkeit der Emissionsergebnisse aus und bringen uns näher an den Kern dieses Artikels.
Die meisten Methoden zur Berechnung von Emissionen erfordern einige zusätzliche Faktoren neben den Daten, die Sie bereitstellen - sogenannte Umrechnungsfaktoren. Wenn Sie beispielsweise folgende Daten eingeben:
2 Kurzstreckenreisen per Zug
1 Langstreckenreise per Flugzeug
ergänzt Plan A die Berechnung mit den folgenden Umrechnungsfaktoren:
Emissionsfaktoren für eine kurze Zugfahrt und einen Langstreckenflug der durchschnittlichen Klasse im jeweiligen Land
Durchschnittliche Reiseentfernung für eine kurze Zugfahrt und für einen Langstreckenflug
Für jede Emissionskategorie und gewählte Berechnungsmethode variiert die Anzahl der Umrechnungsfaktoren. Die von Ihnen bereitgestellten Aktivitätsdaten und die Umrechnungsfaktoren, die durch die gewählte Berechnungsmethode bestimmt werden, legen letztlich die Formel fest, die zur Berechnung der Emissionen verwendet wird:
Jetzt können wir klarer sehen, welche Faktoren die Emissionen, die Sie auf Ihren Dashboards sehen, verändern könnten:
Ihre Aktivitätsdaten ändern sich, beispielsweise aufgrund einer neuen Datenbeschaffungsinitiative, die es Ihnen ermöglicht, genauere Daten zu sammeln.
Updates zu Umrechnungsfaktoren, zum Beispiel wenn ein aktualisierter Emissionsfaktor für einen Economy-Class-Flug in Deutschland verfügbar ist oder ein aktualisierter nationaler Durchschnitt für den Stromverbrauch pro Büromitarbeiter:in in Frankreich
Weiterentwicklungen von Umrechnungsfaktoren, Berechnungsmethoden oder Formeln; zum Beispiel Emissionen für Kurzstreckenfahrten mit dem Zug, die mit länderspezifischen Emissionsfaktoren anstelle eines globalen Durchschnitts berechnet werden.
Die letzten beiden Fälle sind jene, in denen unsere Richtlinie zur Aktualisierung von Daten zur Anwendung kommt, da sie eine Änderung (ausgelöst durch Plan A) an den Emissionen darstellen, die Sie auf Ihren Dashboards sehen.
Die Richtlinie zur Aktualisierung von Daten von Plan A
Unsere Richtlinie zur Aktualisierung von Daten behandelt im Grunde zwei Szenarien:
Updates zu Umrechnungsfaktoren
Upgrades zu Umrechnungsfaktoren oder Methodologien
Um sicherzustellen, dass unsere Berechnungen auf den aktuellsten Umrechnungsfaktoren basieren, führen unsere CO₂-Bilanzierungsexperten eine sorgfältige Prüfung aller verwendeten Umrechnungsfaktoren durch und prüfen, ob die neuesten Forschungen Aktualisierungen dieser Faktoren nahelegen. Eine solche Forschung findet typischerweise einmal im Jahr für jeden Umrechnungsfaktor statt (neue Daten können bis zu zweimal im Jahr veröffentlicht werden).
Upgrades zu Umrechnungsfaktoren oder Methodologien bestimmen, wie neue Berechnungsmethoden oder z. B. ein neues Granularitätsniveau bestehender Methoden vergangene und zukünftige Emissionsergebnisse beeinflussen.
Ihre Emissionen können sich als Folge beider dieser Szenarien (Updates und Upgrades) ändern, was eine Herausforderung für Ihr Emissionsreporting darstellen kann. Was passiert, wenn Sie über bestimmte Emissionen berichten, die sich später ändern?
Deshalb definiert unsere Richtlinie zur Aktualisierung von Daten einen klaren Zeitplan, wann Änderungen zu erwarten sind, sowie den Umfang, in dem Änderungen zu erwarten sind. Dies bringt mehr Klarheit und Planungssicherheit für Ihre Emissionsberichterstattung.
Seit dem 1. Januar 2023 werden Aktualisierungen und Upgrades unserer Umrechnungsfaktoren und Methodologien vierteljährlich, genauer gesagt am Ende jedes Quartals, durchgeführt. Potenzielle Änderungen betreffen alle Emissionen des aktuellen Kalenderjahres, um sicherzustellen, dass alle Emissionsergebnisse im Berichtsjahr (Kalenderjahr) auf konsistenten Umrechnungsfaktoren und -methoden basieren. Die folgende Abbildung visualisiert dies:
Beispiel:
Das CO₂-Bilanzierungsteam überprüft am 3. Februar 2023 die neuesten Forschungsergebnisse zur Emissionskategorie A. Sie entscheiden, dass es einen Grund gibt, die damit verbundenen Umrechnungsfaktoren und Berechnungen zur Emissionskategorie A basierend auf den neuesten Erkenntnissen zu aktualisieren. Das Upgrade wird am Ende des Quartals, also am 31. März 2023, auf der Plattform von Plan A veröffentlicht. Alle Berechnungen für die Emissionen ab Januar 2023 passen sich entsprechend an.
Die Forschung zur Emissionskategorie A wird im Laufe des Jahres fortgesetzt, und Ergebnisse einer Veröffentlichung im November 2023 verändern erneut die Perspektive des CO₂-Bilanzierungsteams von Plan A hinsichtlich der angewandten Umrechnungsfaktoren für die Emissionskategorie A. Sie entwickeln ein Upgrade für die Umrechnungsfaktoren, das am Ende des Quartals, d. h. am 31. Dezember 2023, auf der Plattform veröffentlicht wird. Wiederum passen sich alle Emissionen ab Januar 2023 basierend auf dem neuen Umrechnungsfaktor an.
Im Mai 2024 wird die im November 2023 vorgeschlagene Anpassung aufgrund neuer Erkenntnisse in der Forschung wieder zurückgenommen. Stattdessen gelten wieder die früheren Ansätze vom Februar 2023. Die entsprechenden Änderungen auf der Plattform von Plan A werden am 30. Juni 2024 veröffentlicht. Sie betreffen ausschließlich Emissionen, die ab Januar 2024 berechnet werden – Emissionen aus dem Jahr 2023 bleiben unverändert.
Bleiben Sie auf dem neuesten Stand mit quartalsweisen Updates zu Emissionsfaktoren und Methoden
Jetzt wissen Sie, wann Änderungen auftreten können, aber wahrscheinlich fragen Sie sich auch, was genau diese Änderungen eigentlich beinhalten wenn sie durchgeführt werden.
Das Einzige, was Sie tun müssen, ist, Ihr Postfach im Auge zu behalten -> wir planen, Ihnen mindestens eine Woche vor Inkrafttreten eine E-Mail zu senden, in der alle Aktualisierungen und der voraussichtliche Umfang der Änderungen für Ihre Emissionen umrissen werden.
Darüber hinaus wird jede vierteljährliche Aktualisierung am Tag der Veröffentlichung spätestens im Hilfe-Center dokumentiert.
Je nach Umfang und Gesamtwirkung einer Änderung können wir Sie außerdem über eine In-App-Benachrichtigung informieren.
Besonderer Fall: Fehlerbehebungen
Etwas, das nicht passieren sollte, aber passieren kann, da wir schließlich Menschen sind: Fehler bei der Berechnung Ihrer Emissionen von unserer Seite. Dies könnte ein übersehenes Dezimaltrennzeichen an der falschen Stelle oder das Vermischen von Emissionsfaktoren sein.
Im sehr seltenen Fall, dass solche Fehler auftreten, arbeiten unsere Teams für CO₂-Bilanzierung und Produkt an einer umgehenden Fehlerbehebung, die so schnell wie möglich veröffentlicht wird. Änderungen Ihrer Emissionen, die mit Fehlerbehebungen verbunden sind, werden nicht im Rahmen der Richtlinie zur Aktualisierung von Daten behandelt. Stattdessen werden Sie ad hoc über solche Aktualisierungen informiert.