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So schreibst du den perfekten Prompt für deinen KI-Agenten

Lerne, was ein Prompt ist, warum er so wichtig für deinen KI-Agenten ist und wie du ihn so schreibst, dass dein Agent natürlich und zuverlässig arbeitet.

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Verfasst von Mika Hally
Diese Woche aktualisiert

Was ist ein Prompt?

Ein Prompt ist das Gehirn deines KI-Agenten – eine Anleitung in Textform, die beschreibt, wer er ist, wie er sich verhalten soll und was er tun soll.

Du kannst dir deinen KI-Agenten wie ein neues Teammitglied vorstellen.

Der Prompt ist sozusagen sein Onboarding-Dokument: Er erklärt, welche Aufgaben er hat, wie er mit Kund:innen sprechen soll und was er vermeiden muss.

Ist der Prompt zu vage, interpretiert die KI selbst.

Ist er klar formuliert, bleibt dein Agent on-brand, verlässlich und arbeitet wie ein gut eingearbeiteter Kollege.

Warum der Prompt entscheidend ist

Dein KI-Agent weiß zwar, wie man schreibt und kommuniziert, aber er versteht dein Unternehmen erst durch den Prompt. Darin legst du fest, was der KI-Agent tun soll, wie er es tun soll und in welchem Ton er dabei mit Kund:innen spricht.

So wird aus deinem KI-Agenten nicht einfach ein Chatbot, sondern ein virtuelles Teammitglied, dem deine Kund:innen vertrauen können.

Ein guter Prompt hilft der KI dabei,

  • zu wissen, was zu tun ist – also Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar zu verstehen,

  • im richtigen Ton zu sprechen – also im Stil und Wording deiner Marke,

  • zu wissen, was sie vermeiden soll – z. B. sensible Themen, Tabus oder unpassende Formulierungen.

Wichtig: Dein KI-Agent befolgt Anweisungen wörtlich. Schreib den Prompt also so, dass ihn auch ein 10-Jähriger verstehen würde – klar, einfach, ohne Interpretationsspielraum.

Die 3 Bausteine eines großartigen Prompts

In Superchat ist dein Prompt in drei Hauptbereiche unterteilt – jeder mit einer klaren Funktion:

Rolle & Aufgabe

Hier erklärst du, wer dein KI-Agent ist und was genau er tun soll. Definiere die Rolle des Agenten und gib klare Schritt-für-Schritt-Anweisungen. Wenn dein Agent Tools nutzen soll – etwa zum Speichern von Daten oder Schreiben von Notizen –, erkläre wann und wie das passieren soll.

Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Wofür ist mein KI-Agent verantwortlich? Was sind seine Hauptaufgaben oder Funktionen?

  • Was ist das Ziel: Bewerber qualifizieren, Kunden unterstützen, Verkäufe abschließen?

  • Wie heißt mein KI-Agent? Soll er sagen, dass er eine KI ist – oder nicht?

  • Gibt es einen klaren Ablauf, dem er folgen soll (z. B. „erst das, dann das“)?

  • Soll er Tools wie Kontakt aktualisieren oder interne Notiz hinzufügen verwenden – und wann genau?

Beispiele:

  • „Du bist Sophie, eine Support-Assistentin bei Super Sofa Co. Deine Aufgabe ist es, Kunden bei Rücksendungen, Lieferstatus und Produktinformationen zu helfen.“

  • „Wenn ein Kunde eine Bestell-ID teilt, überprüfe, ob sie dem Format entspricht (sie beginnt immer mit einem ‚X‘, gefolgt von acht Zahlen), bevor du fortfährst.“

  • „Frage nach Vorname, Nachname und E-Mail. Wenn eine dieser Angaben bereits vorhanden ist, überspringe diese Frage.“

  • „Sobald du alle drei Informationen hast, speichere sie.“

  • „Nach Abschluss des Gesprächs fasse die wichtigsten Punkte und nächsten Schritte in einer internen Notiz zusammen.“

Stil & Sprache

In diesem Abschnitt definierst du, wie dein KI-Agent klingen soll – also Tonfall, Ausdrucksweise und Schreibstil. Betrachte es als deinen Markenstil-Guide: Je klarer du beschreibst, wie dein Unternehmen kommuniziert, desto natürlicher und konsistenter wirken die Antworten.

Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Wie soll die KI klingen – freundlich, formell, locker oder professionell?

  • Soll sie kurze, direkte Sätze schreiben oder längere, detailliertere?

  • Soll sie Emojis verwenden – oder lieber ganz darauf verzichten?

Beispiele:

  • „Sei freundlich, klar und professionell – klinge wie ein hilfsbereites Teammitglied, nicht wie ein Bot.“

  • „Schreibe kurze, direkte Sätze. Wiederhole dich nicht.“

  • „Verwende Emojis nur, wenn der Kunde sie zuerst verwendet.“

  • „Bleibe empathisch und höflich, aber fasse dich kurz – vermeide Übererklärungen.“

💡 Pro-Tipp

Wenn du unsicher bist, wie du deinen Ton beschreiben sollst, schreibe einfach ein kurzes Beispiel – so, wie dein Team tatsächlich antworten würde. Die KI lernt automatisch aus diesem Beispiel und nutzt es als Referenz für Tonfall und Schreibstil.

Grenzen & Tabus

Hier definierst du, was der KI-Agent niemals tun darf. Das ist dein Sicherheitsnetz, damit der Agent on-brand bleibt und keine falschen oder sensiblen Aussagen macht. Ohne klare Grenzen könnte die KI Vermutungen anstellen oder Inhalte liefern, die sie besser vermeiden sollte.

Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Welche Fehler muss mein KI-Agent unbedingt vermeiden? (z. B. Preise bestätigen, medizinische Ratschläge geben)

  • Was darf er niemals sagen? (z. B. über Wettbewerber sprechen, interne Richtlinien erläutern)

  • Über welche Themen darf er gar nicht sprechen?

  • Gibt es rechtliche, markenbezogene oder Compliance-Vorgaben, die er immer einhalten muss?

Beispiele:

  • „Gib niemals medizinische, rechtliche oder finanzielle Ratschläge.“

  • „Bestätige keine Preise oder Angebote – teile nur Informationen aus der Wissensbasis.“

  • „Erwähne keine Wettbewerber und vergleiche keine Produkte.“

  • „Sprich nicht über interne Unternehmensrichtlinien oder Teamstrukturen.“

  • „Erfinde keine Daten oder Bestellinformationen.“

  • „Wenn du unsicher bist, frage lieber nach, statt zu raten.“

💡 Pro-Tipp

Regeln für Eskalation und Übergabe sollten nicht im Prompt stehen. Richte sie stattdessen im KI-Agent-Node innerhalb der Automation ein.

Dort kannst du eigene Exit-Bedingungen festlegen (z. B. „human_handover“ oder „billing_request“), bestimmen, wann sie ausgelöst werden sollen (z. B. wenn der Kontakt nach einem Menschen fragt) und definieren, was danach passiert – etwa die Zuweisung der Unterhaltung an ein Teammitglied.

Schreibtipps für bessere Prompts

  • Sei wörtlich. Die KI macht genau das, was du sagst – Wort für Wort.

  • Sei konkret. Beschreibe genau, wann und wie etwas getan werden soll („Frage zuerst das, dann das.“).

  • Vermeide Füllwörter. Lass Formulierungen wie „normalerweise“, „versuche zu“ oder „im Allgemeinen“ weg.

  • Nutze Beispiele. Reale Beispiele helfen der KI, deine Absicht besser zu verstehen.

  • Trenne Fakten vom Prompt. Vermische keine Unternehmensinfos mit dem Prompt – nutze dafür die Wissensbasis.

  • Teste regelmäßig. Schon kleine Anpassungen können einen großen Unterschied machen.

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