Hier findest du eine Auswahl an Ideen, wie sich Binogi im Unterricht gewinnbringend einsetzen lässt.
1. Binogi zur Einführung in ein neues Thema:
Die Binogi Lernvideos und Quiz lassen sich vielfältig in den Unterricht integrieren. Viele Binogi Lernvideos eignen sich sehr gut als Einstieg in ein neues Lernthema. Die Videos sind sehr anschaulich und alltagsorientiert, sodass deine Schüler:innen einen guten Überblick über den Lerngegenstand erhalten. Das Quiz, welches sich an jedes Lernvideo anschließt, dient vor allem der Verständnisüberprüfung und -sicherung. Zur Vertiefung des Wissens und zur weiteren Erarbeitung des Lerngegenstands bieten sich vielfältige Möglichkeiten.
Tipp: Bei individueller Erarbeitung des neuen Themas, weise deinen Schüler*innen die Lernaufgabe vorab über den Lehrerbereich zu, um die Ergebnisse im Anschluss einsehen zu können.
Variation: Gemeinsam mit der Lerngruppe, in Lerntandems oder individuell (Differenzierung)
2. Unterricht für DaZ-Schüler:innen:
Das Binogi Lernportal unterstützt das chancengerechte Lernen aller Schüler:innen und bietet Lernvideos und Quiz in verschiedenen Sprachen an. Ziel ist es, Bildung für alle Kinder jeglicher Muttersprache zugänglich zu machen. Bereits jetzt sind eine Vielzahl an Lernvideos und Quiz in 15 verschiedenen Sprachen verfügbar. Das Lernportal ermöglicht somit ein individuelles Lernen für Schüler:innen mit Deutsch als Zweitsprache. Egal ob für das Unterrichten innerhalb einer DaZ-/IK-Klasse oder für die individuelle Förderung einzelner Schüler:innen im Klassenverband lassen sich zahlreiche Möglichkeiten für den Einsatz von Binogi finden. Erstelle doch z. B. individuelle Wochenpläne für deine Schüler:innen und verlinke verschiedene Lernvideos und Quiz, sowie weiterführende Materialien und Aufgaben. Oder lasse Schüler:innen der gleichen Muttersprache/Lernsprache zusammen an Aufgaben arbeiten, sich Ergebnisse präsentieren, über Lerninhalte diskutieren und Fragen klären.
3. Bilingualer Unterricht:
Durch die mehrsprachige Verfügbarkeit der Binogi Lernvideos eignet sich das Lernportal sehr gut für den Einsatz im bilingualen Fachunterricht (z. B. auf Englisch). So kannst du ein zum Unterrichtsthema passendes Lernvideo auswählen, welches die Schüler:innen in englischer Sprache ansehen sollen.
Variationen und Differenzierung:
Du kannst das Video mit der Lerngruppe gemeinsam rezipieren oder die Schüler:innen individuell in ihrem eigenen Lerntempo arbeiten lassen.
Es kann bei Bedarf ein Untertitel eingestellt werden (z. B. in deutscher oder englischer Sprache), um die Schüler:innen zu unterstützen.
Tipp: Gib deinen Schüler:innen die Möglichkeit, die Lernvideos mehrfach anzusehen, um das Verständnis zu sichern.
4. Muttersprachlicher Unterricht:
Mit Hilfe der Übersetzungen (sowohl Audiosprache als auch Untertitel) können die Schüler:innen in der Weiterentwicklung ihrer Muttersprache unterstützt werden. Indem sich Schüler:innen der gleichen Muttersprache über Lerninhalte austauschen (z. B. gemeinsames Bearbeiten des Quiz, gegenseitiges Vorlesen der Quizfragen, gegenseitiges Unterstützen bei Verständnisproblemen, Erarbeiten weiterführender Aufgaben), können sich die Schüler:innen in ihrer muttersprachlichen Entwicklung gegenseitig stärken. Dies unterstützt nicht nur eine positive Identitätsentwicklung deiner Schüler:innen, sondern fördert auch das allgemeine Sprachverständnis und erleichtert somit das Erlernen neuer Sprachen.
5. Interdisziplinärer Unterricht:
Die Binogi Lernvideos können nicht immer eindeutig nur einem Unterrichtsfach zugeordnet werden. Einige Videos sind unter mehreren Kategorien zu finden, es handelt sich um interdisziplinäre Lernmaterialien (z. B. Auswertung einer Statistik, Klima, Demokratie u. v. m.). Diese Videos fördern also stark das interdisziplinäre Lernen und können vielfältig genutzt werden. Plane doch einen Projekttag, an dem du einen Themenbereich intensiv und interdisziplinär aus verschiedenen, fachlichen Perspektiven betrachtest. Ein passendes Binogi Lernvideo kann als Einstieg für deinen Projekttag genutzt werden.
6. Flipped Classroom:
Die Methode des Flipped Classroom hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sowohl Schüler:innen als auch Lehrer:innen wird die Möglichkeit gegeben, sich auf den für den Unterricht relevanten Lerninhalt vorzubereiten. Im Binogi Lehrerbereich kannst du Aufgaben für deine Schüler:innen als Vorbereitung der nächsten Unterrichtseinheit erstellen. Wähle hierzu beispielsweise ein passendes Binogi Lernvideo aus und bitte die Lernenden zur Vorbereitung auf deinen Unterricht das Video anzusehen. In der Aufgabenfunktion kannst du außerdem einen eigenen Kommentar einfügen. So kannst du beispielsweise den Betrachtungsschwerpunkt auf einen gewissen Aspekt des Lernvideos legen oder weiterführende Fragen als Denkanreiz stellen (z. B. „Wie lässt sich der Inhalt auf eine dir bekannte Alltagssituation übertragen?“).
7. Gemeinsame Briefings:
Eine weitere Möglichkeit, das Binogi Lernportal im Unterricht gewinnbringend zu nutzen, sind gemeinschaftliche Briefings zu Beginn einer Unterrichtseinheit. So kann z. B. ein passendes Lernvideo als Zusammenfassung zuvor erarbeiteter Lerninhalte genutzt werden, um den aktuellen Wissensstand der Lernenden als Ausgangspunkt der Unterrichtseinheit zu markieren und das Gelernte wieder ins Gedächtnis zu rufen. An dieses Briefing anknüpfend bieten sich eine Vielzahl an Möglichkeiten für den weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit.
8. Concepts als Unterrichtseinstieg:
Ähnlich wie das gemeinsame Briefing mit Hilfe eines Binogi Lernvideos am Beginn einer Unterrichtsstunde können auch bereits erlernte Fachbegriffe (Concepts) genutzt werden, um das bereits Gelernte zu wiederholen und den aktuellen Wissensstand zu markieren. Das Erstellen einer gemeinsamen (oder individuellen) Concept-Map mit den durch dich vorgegebenen Fachbegriffen könnte einen beispielhaften Unterrichtseinstieg bieten.
9. Binogi zur Festigung eines Themas:
Genauso wie zum Einstieg in ein neues Unterrichtsthema eignen sich die Binogi Lernvideos und Quiz auch, um das Gelernte weiter zu festigen. Die Festigung kann individuell vor einem Test, zum Abschluss eines Projektes oder einer Themenreihe gemeinsam oder individuell stattfinden. So kannst du beispielsweise gemeinsam mit deinen Lernenden ein neues Thema mit Hilfe verschiedener Lernmaterialien erarbeiten. Im Anschluss kannst du den Schüler:innen eine Binogi Lernaufgabe (z. B. das Ansehen eines Lernvideos und Lösen des zugehörigen Quiz) über den Lehrerbereich der Plattform zuweisen. Diese können die Schüler:innen individuell und dem eigenen Lerntempo entsprechend bearbeiten. Das erarbeitete Wissen der Schüler:innen wird hierdurch anschaulich, alltagsnah und auf das Wesentliche beschränkt zusammengefasst und reflektiert. Die Schüler:innen haben außerdem die Möglichkeit, die Lektionen so oft zu wiederholen, wie sie möchten und sich dieselben Videos in verschiedenen Sprachen anzusehen.
Tipp: Diese Vorgehensweise kann auch auf das Distanzlernen übertragen werden.
Variationsmöglichkeiten: Individuell und selbstständig / gemeinsam mit der Lerngruppe / mehrsprachig
10. Angehaltene Filmvorführung
Ein didaktisches Format, für das sich die Binogi Lernvideos gut eignen, ist die pausierte Filmvorführung. Das bedeutet, dass du deiner Lerngruppe einen kleinen Teil eines passenden Lernvideos präsentierst und den Film an geeigneter Stelle pausierst. Bei einigen Filmen kann es sogar sinnvoll sein, sie mehrmals anzuhalten und die Abschnitte verteilt auf mehrere Unterrichtseinheiten anzuschauen. Pausen können natürlich aus verschiedenen Gründen eingelegt werden, aber hier kommt es darauf an, dass sie einen didaktischen Gewinn ermöglichen.
11. Selbstgesteuertes Lernen:
Mit Hilfe der Binogi Lernvideos und den nachfolgenden Quiz kann ein selbstgesteuertes Lernen gefördert werden. Schüler:innen können eigenständig sowohl von Zuhause aus als auch während der Unterrichtszeit an Aufgaben und Lerninhalten arbeiten. Dies erleichtert das Lernen im individuellen Lerntempo und bietet umfangreiche Differenzierungsmöglichkeiten. Darüber hinaus können die Schüler:innen selbstständig weiter an Themen forschen, die sie selbst interessieren oder die sie in ihrem individuellen Lernen weiterbringen. Erstelle doch ein Padlet zu einem Themenbereich für deine Schüler:innen und verlinke verschiedene Lernvideos, Quiz, sowie weiterführende Materialien und Aufgaben.
12. „Blended Learning“
Unter Blended Learning versteht man vereinfacht gesagt das Kombinieren von traditionellem Präsenzlernen mit digitalen Formen des Lernens. Oft findet man Blended Learning Umsetzungen in Form von traditionellen Unterrichtsmethoden an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, die mit digitalen Lernressourcen (wie z. B. Binogi) und E-Learning Einheiten verbunden werden. Viele befürworten diese Methode, da sie vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung und der Differenzierung bietet. So kannst du den unterschiedlichen Vorkenntnissen, Lernprozessen und der Fähigkeit deiner Lernenden besser gerecht werden. Auch für Schüler:innen bietet es einige Vorteile. Sie können während der E-Learning Anteile ihrem Lerntempo entsprechend lernen und sind auch bei der Wahl des Zeitpunktes flexibel. Wie kannst du das digitale Lernportal Binogi im Blended Learning einsetzen? Es gibt viele Variationen von Blended Learning. Das Wichtigste ist, von dem auszugehen, was zu dir und deinen Schüler:innen sowie zu den Unterrichtszielen passt. Es folgt eine kleine Auswahl der Möglichkeiten, Binogi in ein Format des Blended Learning zu integrieren:
a) Lernen im Klassenzimmer
Du kombinierst das traditionelle Lernen im Klassenzimmer, wie gemeinsame mündliche Briefings, Einzel-, Partner- und Gruppenarbeitsphasen mit der Nutzung von Medien und digitalen Ressourcen. Dabei präsentierst du zum Beispiel auch ein Binogi Lernvideo für die ganze Klasse und erarbeitest im Anschluss das Quiz gemeinsam mit deinen Schüler:innen.
b) Mikrolernen per Handy oder Tablet
Alternativ kannst du deinen Schüler:innen die Möglichkeit geben, die Lernvideos individuell in ihrem eigenen Lerntempo und in ihrer präferierten Sprache anzusehen. Auch das Quiz kann im Anschluss individuell oder in Partnerarbeit erarbeitet werden. Die Schüler:innen können so das Lernvideo beliebig oft ansehen, die Geschwindigkeit einstellen, Abschnitte wiederholen, Fachbegriffe üben, ihre Muttersprache anhören oder zwischen den Sprachen wechseln.
c) Aufgaben stellen und kontrollieren – der Lehrerteil
Du verteilst Aufgaben in Form von Filmen und Quiz über den Lehrerbereich. Diese können vor einer sogenannten Flipped Classroom Review oder danach in Form von Hausaufgaben oder einem „Exit-Ticket“ erfolgen. Am Ende des Unterrichts kannst du der Klasse ein Austrittsticket in Form eines Quiz geben, um das Gelernte schnell zu überprüfen.
d) Überprüfungen
Du kannst das Wissen deiner Schüler:innen testen, indem du die Aufgabe stellst, das Quiz zu bearbeiten, welches sich eines jeden Lernvideos anschließt. Das Quiz können die Schüler:innen auch ohne Aufgabenstellung machen, um ihr Wissen nach dem Anschauen eines Binogi-Films spielerisch zu testen. Stellst du die Bearbeitung des Quiz allerdings als Lernaufgabe über den Binogi Lehrerbereich ein, so kannst du die Bearbeitung der Schüler:innen überprüfen.
13. Individuelles Stationenlernen und Zirkelarbeit:
Das Binogi Material kann im Rahmen von offenen didaktischen Konzepten an einer Station verwendet werden, im Kontext eines bestimmten, zu bearbeitenden Themas oder Projekts. Eine Aufgabe kann zum Beispiel sein, thematisch passendes Material zu einem Projektthema zu finden. Das Binogi Lernportal steht deinen Schüler:innen permanent online zur Verfügung, um selbstbestimmtes und interessenbasiertes Lernen anzuregen.
14. Gruppenübungen:
Schüler:innen lernen nicht nur von Lehrkräften oder von Lernmedien, sondern genauso auch von anderen Mitschüler:innen. Eine Ressource im Klassenzimmer ist die Fähigkeit der Schüler:innen, sich gegenseitig über Lerninhalte auszutauschen und sich diese gegenseitig zu erklären. Um diese Fähigkeit zu stärken und für das Lernen zu nutzen, kannst du die Lernenden in Gruppen zusammensetzen und sie bitten, sich über spezifische Inhalte des Lernvideos auszutauschen. Hierzu kannst du auf bekannte Formen der Gruppenarbeit zurückgreifen:
– Gruppenpuzzle
– Spezialisten-Teams
– etc.
15. Lernen durch Lehren:
Eine mögliche Form der Gruppenarbeit wäre das Lernen durch Lehren in Experten-Teams. Eine Gruppe von Schüler:innen schaut sich ein Lernvideo zu einem spezifischen Thema an, welches sie später präsentieren sollen. Zur Überprüfung und Vertiefung ihres Verständnisses lösen die Schüler:innen ebenfalls das zugehörige Quiz. Mithilfe des Internets und weiteren Lernmaterialien können die Schüler:innen weitere Recherche betreiben und ihr Thema intensiver erarbeiten. So können die einzelnen Gruppen einen Vortrag oder eine Lernsequenz zu ihrem Themenbereich vorbereiten, welchen sie später für ihre Mitlernenden präsentieren.
Tipp: Zur Festigung der Themen, welche die Schüler:innen nicht selbst als Expert:innen recherchiert haben, kannst du diesen über den Lehrerbereich Lernaufgaben stellen.
16. Das Gemeinschaftsquiz:
Indem du die Quizfragen gemeinsam in der Lerngruppe beantwortest und besprichst, gibst du deinen Schüler:innen die Gelegenheit zu begründen, warum ihre Wahl richtig ist. Das vertieft das Verständnis aller Schüler:innen und stärkt die Kompetenz der Kommunikation über Lerninhalte. Lasse verschiedene Meinungen und Begründungen zu, sodass ein Dialog zu der Frage und den Antwortmöglichkeiten entsteht. Durch diese Form des Gemeinschaftsquiz werden die Unterrichtsinhalte spielerisch vertieft.
17. Quiz als formative Evaluation:
Verwende das mit jedem Film bereitgestellte Quiz als Zwischenevaluation des Lernfortschritts. Welche Schüler:innen halten Antwortmöglichkeit 1 für richtig und welche Lernenden entscheiden sich für eine andere Antwortmöglichkeit? Warum entscheiden sie sich so? Eine fachliche Diskussion fordert die Schüler:innen heraus, Zusammenhänge zu erklären, Antworten zu begründen und somit das Wissen zu vertiefen. Abschluss: Möchte jemand seine Antwort ändern und wenn ja, warum? Es entsteht die Möglichkeit einer formativen Evaluation des Wissenstands im Klassenzimmer, in der das Gespräch das Lernen über das im Unterricht erlangte Wissen fortsetzt. Dies kann z. B. eine Art Austrittskarte und Reflexion am Unterrichtsende sein, um zu sehen, was die Schüler aus der Unterrichtsstunde mitgenommen haben.
18. Ausstiegskarte:
Um sicherzustellen, dass sich die Schüler:innen Wissen aus der absolvierten Unterrichtsstunde angeeignet haben, verwenden einige Lehrkräfte „Ausstiegskarten“. Durch diese Form der Reflexion kannst du feststellen, woran sich die Schüler:innen erinnern und was in der nächsten Unterrichtsstunde verstärkt werden sollte. Verwende hierzu die Quizfragen, welche sich einem Lernvideo anschließen.
Variation: Lasse die Schüler:innen die Fragen gemeinsam als Klasse beantworten oder individuell mit ihren eigenen Logins daran arbeiten.